Weltladen Neustrelitz e.V.


Veranstaltungsarchiv


Kunst inmitten des Krieges

Ausstellung in der Stadtkirche Neustrelitz  15.07. – 13.08.2022

Im Sommer 2021 haben die Taliban in Afghanistan wieder die Macht übernommen. Tausende Menschen versuchen noch immer, das Land zu verlassen. Die Bedrohung ist allgegenwärtig. Kritische Künstler*innen werden an der Ausübung ihrer Arbeit gehindert und sind akut von Verfolgung bedroht.

 

Auch die Künstlerin und Galeristin Hafiza Qasimi aus Kabul wird in ihrer Heimat verfolgt, weil sie sich für Frauenrechte engagiert.

Ihre Galerie und ihre Kunstwerke wurden von den Taliban zerstört.

Danach malte sie neue, ließ diese fotografieren und verbrannte sie anschließend.

Die 20 Fotos dieser Gemälde von ihr und 5 anderen Künstlerinnen waren in Originalgröße bis Ende August 2022 in der Neustrelitzer Stadtkirche zu sehen.

 

Während die 23-jährige Künstlerin in Afghanistan um ihr Leben fürchtet, ermöglichte ihr Bruder, der seit 2015 in Rostock lebt, hier diese Ausstellung. Mit der Sichtbarmachung der vernichteten Werke wollten wir ein Zeichen der Solidarität setzen und Menschen unterstützen, die sich vor Ort engagieren und sich für die Rechte von Frauen und Kindern einsetzen.

 


Weltläden und KOF gestalteten die Faire Woche

vom 10. bis 24. September 2021


"film & gespräch"

gab es mit anschließendem Gespräch mit Anne Neumann vom INKOTA-Netzwerk im September 2021 in der Kachelofenfabrik Neustrelitz

 

 

"Vor dem Hintergrund von 'Fast Fashion' und Billigmode erzählt das dokumentarische Dram von Kapitalismus und Ausbeutung, die vor allem die Frauen trifft." (filmdienst) "Eine ergreifende Geschichte über die Kämpfe von Frauen, die versuchen, ihren Lebensunterhalt zu verdienen, während sie gleichzeitig um ihre Würde bei der Arbeit und zu Hause kämpfen. "

                                                                         (Human Rights Watch)

 

Menschenwürdige Arbeitsbedigungen stehen in diesem Jahr im Mittelpunktder Fairen Woche. Die Weltläden Neustrelitz und Neubrandenburg fanden in der KOF einen Partner, um auf die Situation der Textilarbeiterinnen in Bangladesh aufmerksam zu machen.Der preisgekrönte Film „Made in Bagladesh“ läuft dort am 16. und 17. September um 17.30 Uhr. Am 16. September können die Zuschauer im Anschluß mit Anne Neumann von INKOTA über faire Kleidung diskutieren. INKOTA hat durch engagierte Aktionen großenAnteil daran, dass im Bundestag endlich ein Lieferkettengesetz beschlossen wurde. Warum es nachgebessert werden muss und wie jeder beitragen kann zu menschenwürdigen und fairen Arbeitsbedingungen weltweit – das kann Thema der Runde werden. Wovon handelt der Film „Made in Bangladesh“? Die Hauptfigur Shimu ist Anfang 20 und arbeitet in einer Textilfabrik in Dhaka. Als Jugendliche war sie aus ihrem Dorf weggelaufen, um einer arrangierten Ehe zu entfliehen. In der Stadt hatte sie zunächst als Hausmädchengearbeitet. Jetzt verdient sie zwar besser, aber die Arbeitsbedingungen sind von Ungerechtigkeit und Ausbeutung geprägt. Als ein Kurzschluss ein Feuer auslöst, bricht Panikunter den fliehenden Frauen aus. Eine Kollegin stirbt, andere sind schwerer verletzt, Shimu kommt mit einem Schock davon. Als den Arbeiterinnen dann Teile ihres Lohnes verweigert werden, nehmen es einige hin, andere protestieren und beschließen eine Gewerkschaft zu gründen. Shimu ergreift die Initiative und widersteht auch dem Druck und den Drohungen der Geschäftsführung. Als Shimus Ehemann davon erfährt, verbietet er ihr, sich weiter zu engagieren. Doch die Registrierung der Gewerkschaft ist fast erreicht und Shimu nicht mehr bereit, sich weiterhin den patriarchalen Strukturen zu unterwerfen – weder bei der Arbeit, noch in ihrer Ehe.

Regisseurin Rubaiyat Hossain, in Bangladesch geboren, studierte Film an der New York University’s Tisch School of the Arts. Seit 2008 arbeitet sie als Regisseurin und Produzentin in Bangladesch. Nach dem Feuer im Rana Plaza 2013 und dem Tod von über tausendTextilarbeiterinnen entschließt sie sich, einen Film über den Kampf der mutigen jungenFrauen zu drehen, die sich gegen die Verhältnisse auflehnen. Eine junge Gewerkschaftsführerin berichtet ihr vom Leben unter schlechten Arbeitsbedingungen, patriarchalen Familienstrukturen und Islamisierung.

Die Geschichte von Shimu basiert auf ihrer Erzählung.

Bangladesh/F/DK/P 2019, 95 Min., Spielfilm, OmU, ab 14 Jahre


 2. Oktober 2021   19 Uhr       FABRIK.SCHEUNE der Alten Kachelofenfabrik in Neustrelitz

 

                                                       „Mittelmeermonologe“  

Die neue Produktion vom Autor und Regisseur der Asyl-Monologe/Asyl-Dialoge und NSU-Monologe

Dokumentarisches Theater - Buch/Regie: Michael RufEin Projekt des Vereines „Wort- und Herzschlag“

 

Mehr Informationen auf:

www.wort-und-herzschlag.de


Die Mittelmeer-Monologe erzählen von den politisch widerständigen Naomie aus Kamerun und Yassin aus Libyen, die sich auf einem Boot nach Europa wiederfinden, von brutalen 'Küs-tenwachen' und zweifelhaften Seenotrettungsstellen und von Aktivist*innen, die dem Sterben auf dem Mittelmeer etwas entgegen setzen. Diese Aktivist*innen überzeugen beim 'Alarmphone' die Küstenwachen, nach Menschen in Seenot zu suchen oder lernen auf der Seawatch, Menschen vor dem Ertrinken zu bewahren - kurzum sie tun das eigentlich Selbstverständlichste, was im Jahr 2021 alles andere als selbstverständlich ist: menschliches Leben zu retten!

 

Die Mittelmeer-Monologe sind dokumentarisches, wortgetreues Theater, basierend aufmehrstündigen Interviews. Dadurch werden reale Fälle der Seenotrettung rekonstruiert, erzähltaus der Perspektive von Betroffenen und Aktivist*innen.Die Mittelmeer-Monologe liefern persönliche und intime Einblicke in die weitestgehendunbekannte Arbeit des Alarmphones, die einer Aktivistin und die jener Person, die in Seenot dieNummer des Alarmphones wählte, sowie deren inspirierende gemeinsame Geschichte.

 

Im Anschluss fand ein Publikumsgespräch statt.

 

 


17. August 2021            Lesung/Vortrag mit Claus-Peter Reisch

                               „Das Meer der Tränen

                                                 wie ich als Kapitän des Seenotrettungsschiffes „Lifeline“ hunderte Leben rettete – und dafür angeklagt wurde“

                                                 Zu Gast war der Flüchtlingsbeauftragter des ELKM Lars Müller.